Magen-Darm-Infekt aus Ägypten

Durchfall oder gefährliches HUS
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Ägyptenreisende aufgepasst: Das Robert Koch-Institut meldet eine erhöhte Gefahr, sich im Land der Pyramiden mit Magen-Darm-Keimen zu infizieren.

Kolibakterien aus Ägypten eingeschleppt

Seit Anfang 2023 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) schon 41 Fälle gemeldet, bei denen sich Urlauber*innen höchstwahrscheinlich in Ägypten mit enterohämorrhagischen Kolibakterien (Escherichia coli) angesteckt haben. 31 von ihnen entwickelten eine Gastroenteritis (Magen-Darm-Infekt), zehn ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS). Die meisten Fälle waren im Mai und im Juni aufgetretenen, berichtet das RKI.

Auch junge Erwachsene betroffen

Fünf der Durchfallerkrankten und alle Patient*innen mit HUS mussten im Krankenhaus behandelt werden. Zum Glück ist bisher keine der betroffenen Ägyptenreisenden an der Infektion verstorben. Das RKI verzeichnete allerdings einen ungewöhnlichen Umstand: Normalerweise sind von diesen Koli-Infektionen vor allem alte Menschen und Kinder unter fünf Jahren betroffen. Auch hier war das jüngste Opfer ein Jahr alt und das älteste 71 Jahre. Unter den gemeldeten HUS-Fällen gab es jedoch auch zwei junge Erwachsene.

Bisher gibt es keinen Anhalt dafür, dass eine einzelne Quelle, z. B. ein Restaurant oder ein Hotel, für die Infektionen verantwortlich ist. Die 41 Erkrankten hatten sich zwar überwiegend an der Küste des Roten Meeres in Hurghada aufgehalten. Sie wohnten aber in verschiedenen Hotels. Expert*innen gehen deshalb davon aus, dass es sich um ein allgemeines Problem der Wasser- und Lebensmittelhygiene handelt.

Auf HUS-Symptome achten

Wer aus Ägypten zurückkehrt und unter Durchfall leidet, sucht am besten seine Hausärzt*in auf und lässt seinen Stuhl auf E. coli prüfen, rät das RKI. Ganz besonders wichtig ist dies bei Kleinkindern. Bei ihnen sollten Eltern auch auf die Anzeichen eines HUS achten. Dies sind:

Beim geringsten Verdacht auf ein HUS ist die Kinderärzt*in einzuschalten. Denn die Erkrankung muss rasch behandelt werden, um bleibenden Nierenschäden vorzubeugen.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin Nr. 28 vom 13. Juli

Quelle: Dr. med. Sonja Kempinski
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