Nahrungsergänzung im Blick: Appetithemmer
Schnell und bequem abnehmen – so lautet das Versprechen vieler Appetithemmer. Doch wie gut funktioniert das und wie gefährlich sind die Mittel?
Appetithemmer – Was ist drin?
Wer einen Appetithemmer kauft, weiß oft nicht, was er bekommt. Denn als Appetithemmer wird eine große Gruppe verschiedener Nahrungsergänzungsmittel bezeichnet. Einige enthalten Pflanzenextrakte, zum Beispiel Guarana, Mate oder grünen Tee. In anderen stecken konzentrierte Wirkstoffe, zum Beispiel Koffein oder Pektin.
Mit Koffein zur Traumfigur?
Und auch wenn das Koffein nicht „pur“ enthalten ist – so versteckt es sich als Wirkstoff auch in Pflanzenextrakten wie „Guarana“ oder „Mate“. Es soll einerseits den Appetit hemmen und andererseits auch den Energieverbrauch steigern. Für diese Effekte gibt es zwar einige Hinweise, jedoch keine endgültigen Beweise.
Vorsicht ist bei Produkten aus dem Internet geboten, weil die Koffein-Dosen hier oft sehr hoch sind. Der in geringen Mengen harmlose Inhaltsstoff verursacht dann unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Herzrasen. Im schlimmsten Fall und in sehr hohen Dosen ist Koffein sogar tödlich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt deshalb, nicht mehr als 200 Milligramm Koffein auf einmal und maximal 400 Milligramm pro Tag aufzunehmen.
Wirklich gefährlich wird es aber, wenn Hersteller im Internet illegale Substanzen anbieten, etwa Dinitrophenol oder Sibutramin. Sie sind in Deutschland bereits verboten, weil sie für einige Todesfälle verantwortlich waren. Deshalb gilt: Finger weg von nicht vertrauenswürdigen Internetseiten.
Langfristig denken
Auch wenn die Wirkung vieler Appetithemmer noch nicht endgültig geklärt ist, eines haben haben sie alle gemeinsam: Sie wirken nur für die kurze Zeit, in der sie regelmäßig eingenommen werden. Oft gewöhnt sich der Körper an die Substanzen, sodass die Dosis für den gewünschten Effekt immer weiter erhöht werden muss. Wer langfristig sein Gewicht reduzieren möchte, setzt besser auf eine nachhaltige Umstellung der Ernährung ergänzt durch Sport und eventuell eine Verhaltenstherapie. Hilfe bei der Ernährungsumstellung gibt es in der Hausarztpraxis oder Apotheke. Viele Apotheken bieten eine Ernährungsberatung durch speziell geschulte Mitarbeiter*innen an.
Quellen: Verbraucherzentrale; Yen und Ewald 2012; Leitlinie Adipositas; Clark und Slavin 2013; Bundesinstitut für Risikobewertung; Legenbauer et al.: Info-Brochüre Ernährung, 2005, Springer