Nahrungsergänzung im Blick: Zink
Es wird Herbst, die Erkältungssaison steht vor der Tür. Wer sich vor Husten, Schnupfen und Fieber schützen will, greift zu Nahrungsergänzungspräparaten mit Zink. Doch hält der „Immun-Booster“, was er verspricht?
Unverzichtbares Spurenelement
Tatsächlich ist Zink ein Alleskönner im Stoffwechsel: Das Element ist wichtiger Bestandteil von mehr als 300 Enzymen, die als Biokatalysatoren chemische Reaktionen im Körper beschleunigen. Die Einsatzorte der zinkhaltigen Enzyme sind vor allem das Immun- und Nervensystem, aber auch der Zuckerstoffwechsel. Ein Zinkmangel zeigt sich oft durch Infektanfälligkeit, Appetitlosigkeit, Entzündungen der Haut, Haarausfall oder Gedächtnisstörungen.
Mehr Zink für mehr Effekte?
Doch Vorsicht: Nicht jeder, der unter den genannten Symptomen leidet, hat einen Zinkmangel. Nur bei Menschen, die wirklich zu wenig Zink im Körper haben, lindert ein Nahrungsergänzungsmittel die Beschwerden. In Europa ist eine Unterversorgung allerdings sehr selten, denn fast jedes Lebensmittel enthält Zink. Die Extra-Portion Zink zum Schutz vor Erkältungen hat also meist keinen Effekt. Im Gegenteil: Mehr als 300 mg Zink pro Tag, also das 30-fache der Empfehlung, können das Immunsystem sogar schädigen.
Risikogruppen für einen Zink-Mangel
Anders ist das bei Menschen, die sich hauptsächlich von pflanzlichen und nur wenigen tierischen Nahrungsmitteln ernähren. Hier ist das Risiko für einen Zinkmangel erhöht. Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte enthalten nämlich große Mengen an Phytinsäure, die die Aufnahme von Zink im Darm vermindern. Hier hilft es, die Lebensmittel vor dem Verzehr einzuweichen oder keimen zu lassen. Auch Senior*innen oder Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nehmen oft wenig Zink auf. Wer unsicher ist, ob er Nahrungsergänzungsmittel mit Zink benötigt, lässt seinen Zink-Status am besten in der Arztpraxis überprüfen.
Mehr Informationen über Zink und die Lebensmittel, in denen dieser enthalten ist, erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel".
Quellen: Dunkelberg, Gebel und Hartwig; Vitamine und Spurenelemente: Bedarf, Mangel, Hypervitaminosen und Nahrungsergänzung, John Wiley & Sons, 2013, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Haase und Rink 2009