Hochdruck behandeln beugt Demenz vor
Einen erhöhten Blutdruck zu senken schützt nicht nur vor Herzinfarkt und Schlaganfall: Wer als Hochdruckpatient seinen Blutdruck konsequent im Griff hat, hat ein geringeres Risiko, an einer Demenz zu erkranken.
31 000 Teilnehmer im Visier
Ein hoher Blutdruck tut in der Regel nicht weh. Deshalb fällt es manchen Hochdruckpatienten auch schwer, regelmäßig ihre Blutdrucksenker einzunehmen. Doch jetzt gibt es einen Grund mehr für Therapietreue: Einer amerikanischen Metaanalyse zufolge hält die Therapie eines Hochdrucks auch die Demenz in Schach.
Die Daten für ihre Metaanalyse gewannen die Autoren aus 6 großen Studien, bei denen gut 31 000 über 55-Jährige, die zunächst keine Demenz hatten, jahrelang nachbeobachtet wurden. Die Teilnehmer wurden in 2 Gruppen eingeteilt, die erste Gruppe hatte zu Beginn der jeweiligen Studie normale Blutdruckwerte (< 140/90 mmHg), die andere erhöhte Werte, die teilweise mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt worden war. Von den über 31 0000 Studienteilnehmern erkrankten 3728 an einer Demenz, bei 1741 handelte es sich dabei um eine Demenz vom Alzheimertyp.
16 % geringeres Alzheimer-Risiko
In der Gruppe der Patienten, die von Studienbeginn an erhöhte Blutdruckwerte aufwiesen, hatten die Patienten mit einer antihypertensiven Therapie ein um 12% geringeres Risiko an einer Demenz zu erkranken als diejenigen, die keine effektive Hochdrucktherapie erhalten hatten. Das Risiko für eine Alzheimer-Demenz reduzierte sich sogar auf 16 %, schreiben die Autoren. Auch in der Gruppe der Teilnehmer mit normalem Blutdruck gab es Teilnehmer, die Hochdruckmedikamente einnahmen. Bei ihnen ließ sich jedoch keinerlei Zusammenhang zwischen einer Demenzentwicklung und der Einnahme von Blutdrucksenkern nachweisen.
Hauptsache der Blutdruck sinkt
Welche Blutdrucksenker die Hochdruckpatienten eingenommen hatten, war bei der Risikoreduktion ohne Belang, berichten die Autoren. Hauptsache, der Blutdruck wurde effektiv gesenkt. In den Leitlinien zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks sollte deshalb neben der Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall auch die Risikoreduktion einer Demenz betont werden, fordern die Autoren.
Quelle: Ärzteblatt