Hautkrebs-Zahlen steigen deutlich
Hautkrebs ist häufig und wird immer häufiger: Nach den Versichertendaten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) ist die Zahl der Patienten mit schwarzem Hautkrebs innerhalb von 10 Jahren um 87% gestiegen. Besonders hoch sind die Anstiegsraten im Saarland und im Osten Deutschlands.
Große Unterschiede je nach Bundesland
Beim Hautkrebs sind neben seltenen Unterformen vor allem der schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom) und der weiße Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) von Bedeutung. Beide Arten werden seit 2007 immer häufiger diagnostiziert, berichtet die KKH. Dabei unterscheiden sich die Bundesländer zum Teil erheblich: Besonders hohe Anstiegsraten beim schwarzen Hautkrebs verzeichnete das Saarland mit 138% (166 Fälle in 2017), gefolgt von Sachsen mit 133% (290 Fälle in 2017), Hessen (108 %) und Brandenburg (106%). Die bundesweit durchschnittliche Rate betrug 87% (588 Fälle in 2017).
Der weiße Hautkrebs zeigte noch höhere Anstiegsraten, und zwar vor allem im Osten: In Sachsen registrierte die KKH 312% mehr Patienten mit weißem Hautkrebs (1963 Fälle 2017), in Thüringen 222% (989 Fälle 2017), in Brandenburg 205% und in Sachsen-Anhalt 197%. Die niedrigste Wachstumsrate beim weißen Hautkrebs wurde mit 111% in Rheinland-Pfalz berechnet. Die bundesweite durchschnittliche Rate betrug 145% (32958 Fälle in 2017).
Hautinspektion und Screening beim Arzt
Um Hautkrebs frühzeitig zu entdecken ist es sinnvoll, etwa alle 6 Monate die gesamte Haut auf Veränderungen zu inspizieren. Am besten macht man dies zu zweit, damit auch der Rücken genau unter die Lupe genommen werden kann. Hilfreich ist dabei die ABCDE-Regel. Hierbei überprüft man Muttermale und Hautflecken auf
- Asymmetrie: Auffällig sind Flecken oder Male, die nicht rund, sondern asymmetrisch sind.
- Begrenzung: Auffällig sind Male, die nicht scharf begrenzt sind, sondern verwaschene, ausgezackte oder raue Ränder haben.
- Colorit (also Farbe): Auffällig sind Farbveränderungen.
- Durchmesser: Auffällig sind Hautveränderungen mit einem Durchmesser > 6 mm.
- Erhabenheit: Auffällig sind Male, die höher als 1 mm aus der Hautebene herausragen.
Auffällige Hauterscheinungen sollten immer dem Hautarzt gezeigt werden! Weitere Alarmsignale und Grund, den Hautarzt aufzusuchen, sind Male die jucken oder bluten, ihre Form verändern oder größer werden.
Zusätzlich ist es empfehlenswert, regelmäßig zum Hautkrebsscreening zu gehen. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen alle 2 Jahre die Kosten dafür, manche Kassen bieten das Screening schon für Versicherte ab 18 an.
Quelle: KKH