Rosenduft lässt leichter lernen

Statt Nürnberger Trichter
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Ob Vokabeln oder die Theorie für den Führerschein - Viele tun sich mit dem Lernen schwer. Doch Duftstoffe können dabei helfen, Gelerntes besser zu speichern.

Rosenduft oder Papierschnitzel

Düfte haben einen großen Einfluss auf die Psyche und die Stimmung. Auch dass sie dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, ist schon länger bekannt. Wie man mit Düften das Lernen konkret erleichtern kann, hat eine Arbeitsgruppe der Uni Freiburg untersucht.

180 Erwachsene nahmen für die Untersuchung an einem Onlineexperiment teil. Jede Proband*in bekam per Post drei verschlossene Umschläge, die entweder ein Granulat mit Rosenduft oder geruchlose Papierschnitzel enthielten. Diese Umschläge sollten die Teilnehmer*innen in drei Situationen nehmen sich platzieren: einmal während des Lernens von japanischen Vokabeln, während des Schlafens und während eines Vokabeltests. Insgesamt ging der Versuch über drei Tage.

Dreifach Beduftete schnitten am besten ab

Die 180 Männer und Frauen wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 bekam in allen drei Umschlägen Rosenduft, Gruppe 2 bekam drei Umschläge mit geruchlosem Füllstoff. Zwei weitere Gruppen erhielten gemischte Umschläge, sie schnupperten den Rosenduft entweder nur beim Lernen und beim Schlafen oder beim Lernen und beim Vokabeltest.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Diejenigen, die in allen drei Phasen den Umschlag mit Rosenduft neben sich liegen hatten, übersetzten durchschnittlich 57% der Vokabeln richtig. Bei den anderen drei Gruppen lag diese Rate unter 50%. Der Vorsprung der Dreifach-Bedufteten zeigte sich schon am zweiten Tag des Experiments und steigerte sich am dritten Tag sogar noch.

Duft beim Lernen, Schlafen und beim Test vergrößerte den Lernerfolg, resümiert die Studienautorin Jessica Knötzele. Allerdings gibt es bei der Sache eine Einschränkung: Die Beduftung kann das Vergessen im längeren Verlauf der Zeit leider nicht verhindern.

Quelle: Pressemeldung der Uni Freiburg, Scientific Reports (open access)

Quelle: Dr. med. Sonja Kempinski
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