Passivimpfung schützt Risikokinder

Kursierende RS-Viren
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RS-Viren sorgen bei Säuglingen und Kleinkindern jeden Winter erneut für schwere Atemwegsinfektionen. Auch diesen Winter leiden viele Kinder daran. Eine Passivimpfung schützt vor gefährlichen Verläufen.

Für Große harmlos, für Babys gefährlich

Für größere Kinder und Erwachsene ist das RS-Virus in der Regel harmlos, mehr als eine typische Erkältung löst es bei ihnen meist nicht aus. Das liegt daran, dass fast jede diese Infektion schon durchgemacht hat und das Immunsystem auf den viralen Angriff vorbereitet ist.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sieht das anders aus. Wenn sie sich das erste Mal mit dem RS-Virus infizieren, haben sie noch keine Antikörper dagegen im Blut. Ein weiterer Grund für schwere Verläufe bei Kleinkindern sind ihre Atemwege. Sie sind im Verhältnis zu denen von Erwachsenen enger und schwellen bei Erkältungen schneller zu.

Antikörper unterstützen Immunsystem

Mit einem passiven Impfschutz lässt sich schweren Verläufen von RSV-Infektionen vorbeugen. Dazu bekommt das Kind durch eine intramuskuläre Injektion in den Oberschenkel Antikörper gegen RS-Viren gespritzt. Infiziert es sich dann mit dem Virus, helfen die Antikörper dem körpereigenen Immunsystem, die Erkrankung zu bekämpfen.

Bisher gibt es mit Palivizumab schon einen solchen passiven Impfschutz gegen RSV. Dieser ist für Kinder mit einem hohen Risiko zugelassen, muss allerdings während der RSV-Saison monatlich verabreicht werden. Bezahlt wird er von den Krankenkassen für Frühgeborene, die vor der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen.

Weiterer Passivimpfstoff in den Startlöchern

Vom gleichen Hersteller ist nun ein weiterer Impfstoff zur passiven Immunisierung zugelassen. Im Unterschied zu Palivizumab ist bei Nirsevimab nur eine Injektion erforderlich, um einen mehrmonatigen Schutz zu bewirken. Außerdem darf der neue Impfstoff prinzipiell allen Säuglingen verabreicht werden. In großen Studien konnte Nirsevimab seine Wirksamkeit unter Beweis stellen. Durch die Impfung erkrankten infizierte Kinder weniger stark und mussten seltener beatmet werden. Die Markteinführung ist laut Hersteller für 2024 geplant.

Quelle: ptaheute

Quelle: Dr. med. Sonja Kempinski
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