Vergiftungen bei Kindern

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Arzneimittel, Zigrattenstummel oder Pflanzenteile – Kinder erforschen ihre Umgebung gerne mit dem Mund. Nicht selten enden die Erkundungen mit Vergiftungen. Wie sich diese äußern und Anwesende im Notfall richtig reagieren.

Deutsche Giftnotrufzentralen erhalten jährlich ca. 90 000 Anrufe zu potentiellen Vergiftungen von Kindern. In rund 19 000 Fällen liegen tatsächlich Anzeichen einer Vergiftung vor, vorwiegend bei Kleinkindern. Arzneimittel, Flaschen oder Zigarettenstummel ziehen das Interesse der kleinen Abenteurer auf sich und landen im Mund. Auch Pflanzen, Beeren oder Pilze erforschen sie mit dem Geschmackssinn. Werden Zahnpasta, Zigarettenstummel oder Paracetamol in größeren Mengen aufgenommen, ist dies für Kinder sehr gefährlich. Die Apothekerkammer Niedersachsen gibt Eltern Tipps, wie sie Vergiftungen bei ihren Kindern erkennen und wie sie richtig reagieren.

Wie sich Vergiftungen bei Kindern äußern

Vergiftungen äußern sich bei Kindern meist unspezifisch. Oft klagen sie über Bauchschmerzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen. Darüber hinaus deutet Appetitlosigkeit oder Esbrechen auf eine Vergiftung hin.

Haben die Kleinen Zigaretten oder Zigarettenstummel gegessen, reagieren sie zudem mit Zittern, Unruhe, Blässe oder Durchfall. Eltern sollten sofort das Giftinformationszentrum anrufen, wenn ihr Kind jünger als ein Jahr ist, Beschwerden auftreten oder es mehr als eine Zigarette zu sich genommen hat.

Das Verspeisen von Zahnpasta wird vor allem dann für Kinder gefährlich, wenn es sich um Zahncreme für Jugendliche oder Erwachsene handelt. In den Cremes ist der Flouridanteil höher als in denen für Kinder. In diesem Fall rufen Angehörige umgehend das Giftinformationszentrum an, welches ihnen weitere Anweisungen erteilt.

Wie Erwachsene im Notfall richtig reagieren

Stellen Eltern bei ihren Kindern Vergiftungsanzeichen fest, sollten sie Ruhe bewahren. Voreiliges Handeln vergrößert den Schaden.

Wie Sie Vergiftungsvorfälle vermeiden

Eltern sowie Personen mit Haushalten, in denen oft Kinder zu Besuch sind, sollten Medikamente, Chemikalien und potentielle Vergiftungsobjekte verschließen und sicher vor dem Zugriff vor kleinen Abenteurern aufbewahren. Folgende Regeln beugen einer Vergiftung von Kindern vor:

Die Telefonnummer der Giftnotrufzentralen in Berlin, Bonn, Freiburg, Göttingen, Homburg/Saar und Mainz sowie München lautet 19240 plus die jeweilige Vorwahl.

Für Österreich: +43-1-4 06 43 43

Innerhalbt der Schweiz:145

Vom Ausland in die Schweiz: +41-44-251 51 51

Quelle: Julia Schmidt/Apothekerkammer Niedersachsen
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