Diabetes-Selbstmanagement mit Apps

Was bringen Diabetes-Apps?
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Eine gute Diabetes-Therapie orientiert sich individuell am Patienten. Dazu benötigt man viele Daten. Diabetes-Apps helfen dabei, diese zu verwalten. Ein Überblick über gängige Diabetes-Apps und ihren Nutzen.

Menschen mit Diabetes benötigen regelmäßig eine Vielzahl von Daten: Blutzuckerwerte, Datum und Uhrzeit der Insulininjektionen, die jeweilige Insulinart und -dosis, die gewünschte Kohlehydratmenge in der Ernährung und vieles mehr. Bis vor einigen Jahren dokumentierten Menschen mit Diabetes diese Werte akribisch auf Papier. Im Zeitalter des Smartphones helfen inzwischen spezielle Diabetes-Apps, die Daten elektronisch zu erfassen und auszuwerten.

Vorteile der Diabetes-Apps

Welche Vorteile haben Diabetes-Apps? „Da intelligente Apps es zulassen, die Therapie-Algorithmen in ihnen zu hinterlegen, machen die Betroffenen durch die ständige Interaktion mit der App weniger Fehler mit ihrer Therapie. Zudem kann der Arzt die Daten leichter analysieren und die Therapie damit noch schneller und gezielter individuell auf den Patienten abstimmen“, erläutert Stephan A. Schreiber, Mitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und niedergelassener Diabetologe aus Quickborn. Zudem bereiten die Apps die Daten statistisch und graphisch auf. Als PDF kann der Patient sie anschließend ausdrucken oder per E-Mail verschicken, zum Beispiel an seinen Arzt. Junge Patienten werden durch lustige Features und Animationen zusätzlich motiviert.

„Egal welcher Diabetes-Typ oder ob jung oder alt – es gibt für jeden die passende Diabetes-App“, meint Schreiber. Selbst Menschen mit Diabetes-Typ 2, die bisher noch nicht spritzten, können die App als reines Dokumentationswerkzeug nutzen.

Modernes Messen mit Biosensoren

In Verbindung mit Apps sind Biosensoren die modernste Möglichkeit der Diabetes-Kontrolle. „Mit den Biosensoren entfällt das mehrmals tägliche Stechen und Messen“, erklärt Schreiber. „Stattdessen misst ein kleiner unauffälliger, auf der Haut mit Hilfe eines Applikators gesetzter Sensor den Gewebeblutzucker kontinuierlich rund um die Uhr.“ Aktuell stehen drei Systeme zur Verfügung. „Hier liegt die Zukunft der modernen Diabetes-Therapie“, prophezeit Schreiber. „In 20 Jahren wird das der Standard für Betroffene mit Typ-1-Diabetes mellitus sein“, glaubt der Experte.

Die Qual der Wahl

Apps gibt es mittlerweile zahlreiche und von unterschiedlichen Anbietern, unter anderem von pharmazeutischen Firmen oder Krankenkassen. Darüber hinaus gibt es freie Anbieter mit selbst entwickelten Apps. Hinsichtlich der Datensicherheit sollten Menschen mit Diabetes bei der Auswahl darauf achten, dass die Daten auf dem eigenen Smartphone verbleiben. Patienten, die wenig Smartphone-erprobt sind, sollten eine App wählen, die wenig komplex und einfach zu bedienen ist.

Beispiel für Diabetes-Apps:

Quelle: Sandra Göbel/DDG
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