Medikamente für Flüchtlinge

Arzneimittel nicht spenden
Bildrechte:

Die Apotheker ohne Grenzen versorgen Flüchtlinge in Deutschland schnell und unbürokratisch mit benötigten Arzneimitteln. Warum gerade unregistrierte Flüchtlingen die Hilfe benötigen und Arzneimittelspenden nicht hilfreich sind, lesen Sie hier.

Apotheker helfen Flüchtlingen

Als Freiwillige setzen sich schon viele Apotheker für Flüchtlinge ein. Seit einigen Tagen geschieht dies auch offiziell: Die Apotheker ohne Grenzen haben ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe beschlossen. Ingrid Famula, Geschäftsführerin der Apotheker ohne Grenzen (AoG) erläutert: „Viele Ärzte, die sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge engagieren, brauchen jetzt auch die pharmazeutische Kompetenz für den Teil der Arzneimittelversorgung.“

Hilfe für unregistrierte Flüchtlinge

Ziel der Hilfsaktion ist eine bessere Arzneimittelversorgung der noch unregistrierten Flüchtlinge. Gegenüber der Deutschen Apotheker Zeitung führt die Apothekerin aus: Menschen, die offiziell als Asylbewerber erfasst sind – und auch die registrierten Flüchtlinge –, hätten im Akutfall einen Anspruch auf Behandlung, die zumindest das Notwendigste abdecken sollte. Das sei zwar nicht immer ganz unbürokratisch, aber zumindest geregelt. Bei unregistrierten Flüchtlingen hingegen liege noch kein definierter Kostenträger vor, doch auch sie müssen medizinisch versorgt werden. Sie seien daher oft auf das Engagement Einzelner sowie der Hilfsorganisationen vor Ort angewiesen.

Es besteht also akuter Handlungsbedarf. Die Apotheker ohne Grenzen fördern den raschen Zugang zu Arzneimitteln, indem sie bei der Beschaffung der Medikamente helfen. Dies tun sie durch den Einkauf preisgünstiger Großpackungen. Ferner sichern die Apotheker die Qualität der Arzneimittel, indem sie die Medikamente sachgerecht transportieren und lagern.

Arzneimittelspenden sind nicht hilfreich

Das Spenden von Arzneimitteln ist gut gemeint, aber nicht hilfreich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat gemeinsam mit mehreren Hilfsorganisationen international gültige Regeln für Arzneimittelspenden aufgestellt. Demnach dürfen gespendete Arzneimittel nicht zur Anwendung kommen, unabhängig davon, ob die Spenden aus Privathaushalten, Industrie, Krankenhäusern oder Arztpraxen stammen. Aus guten Gründen:


Wer die Apotheker ohne Grenzen bei der Arzneimittelversorgung von Flüchtlingen unterstützen möchte, kann dies am besten mit einer Spende tun. Weitere Informationen zur Hilfsorganisation, ihren Projekten und Möglichkeiten zum Spenden finden Sie unter www.apotheker-ohne-grenzen.de.

Quelle: Sandra Göbel/DAZ/AoG
Dieser Service wird Ihnen präsentiert von apotheken.de