Immer mehr kurzsichtige Kinder

Weltweit steigende Zahlen
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Weltweit ist inzwischen jedes dritte Kind kurzsichtig – womit die Zahlen seit 1990 deutlich angestiegen sind. Was ist der Grund für diese Entwicklung und wie lässt sich vorbeugen?

Rund 30 Prozent sehen in die Ferne schlecht

Die Augenärzteschaft nimmt den unschönen Trend schon lange wahr: Waren 1990 weltweit rund 24 Prozent der Kinder kurzsichtig, sind es heute rund 30 Prozent. Besonders stark sind die Zahlen nochmal während der Corona-Pandemie angestiegen. Zum Hintergrund: Kurzsichtigkeit bedeutet, dass man in die Ferne schlechter sieht als normalsichtige Menschen. Das Sehen auf die Nähe gelingt gut.

Zu starkes Wachstum des Augapfels

Um diese Entwicklung besser zu verstehen, hilft ein Blick auf die Ursachen von Kurzsichtigkeit. Der häufigste Grund ist, dass der Augapfel im Verhältnis zum restlichen Auge zu lang ist. In der Regel ist die Sehkraft nach der Geburt noch normal, bevor dann das zu starke Wachstum des Augapfels einsetzt. Besonders stark wächst der Augapfel meist zu Beginn und in der Pubertät.

Bildungssystem im Verdacht

Einen wichtigen Hinweis auf die Ursachen für die zunehmende Kurzsichtigkeit liefert die geografische Verteilung: Auffällig ist, dass in Japan und Südkorea die Kurzsichtigkeit besonders stark verbreitet ist, während sie in Afrika nur bei 1 bis 2 Prozent liegt. Fachleute vermuten deshalb, dass die Kurzsichtigkeit mit der Dauer und auch dem Beginn der Schule zusammenhängt. So beginnt die formale Bildung bei Kindern in Ostasien besonders früh, bei Kindern in Afrika meist erst zwischen 6 und 8 Jahren – wobei die Alphabetisierungsrate insgesamt gering ist.

Mehr an die frische Luft

Was können Eltern also tun, um der Kurzsichtigkeit ihrer Kinder vorzubeugen? Die augenärztlichen Gesellschaft hat dafür einen einfachen Tipp: Sehr wahrscheinlich hilft es, wenn sich die Kinder öfters im Freien aufhalten. Das helle Licht sorgt dann dafür, dass der Augapfel weniger schnell wächst.

Quellen: Deutsches Ärzteblatt, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

Quelle: Sara Steer
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