Orgasmusstörung bei der Frau

Orgasmusstörung: Trotz ausreichender Erregung bei sexueller Stimulation verzögert sich der Orgasmus oder bleibt ganz aus (Anorgasmie). Häufige Faktoren für Orgasmusstörungen sind:

  • Das Gefühl, dem Partner gegenüber zum Orgasmus verpflichtet zu sein und die Angst, sexuell nicht zu genügen. In der Folge kommt es dabei häufig zu einem vorgetäuschten Orgasmus.
  • Angst, dem Partner Wünsche nach anderen Formen der Stimulation mitzuteilen
  • Angst, sich gehen zu lassen und die Kontrolle zu verlieren
  • Kommunikationsstörungen innerhalb der Beziehung
  • Ständige kritische Selbstbeobachtung der eigenen sexuellen Erregung oder der des Partners
  • Gestörtes Körpergefühl
  • Medikamenteneinnahme und körperliche oder psychische Erkrankungen.

Unabhängig davon sind die Betroffenen jedoch fähig, ihre sexuellen Bedürfnisse zu beschreiben, genitale Stimulierung zu genießen und ausgeprägte sexuelle Erregung zu entwickeln. Selten gibt es auch Frauen, die zumindest durch einen Partner überhaupt nie zum Orgasmus kommen, und eine größere Zahl, die keinen Orgasmus durch vaginalen Geschlechtsverkehr erreichen kann.

Therapie. Auch bei Orgasmusstörungen bietet sich nach Abklärung möglicher körperlicher Ursachen durch einen Arzt eine Behandlung in Form einer Sexualberatung oder Sexualtherapie an. Ein wichtiger Faktor sind hier vom Therapeuten unterstützte klärende Gespräche, die die Kommunikation der Sexualpartner verbessern.

Man sollte sich klar machen, dass eine befriedigende Sexualität mehr ist, als jedes Mal zum Orgasmus zu kommen. Viele Paare sind stark „orgasmusfixiert". Am Anfang einer Beziehung mag das angehen, auf lange Sicht ist aber wichtiger, dass beide Partner mit dem gemeinschaftlichen Sexualleben insgesamt zufrieden sind. Und dies erfordert fast immer Zugeständnisse auf beiden Seiten – die ehrlich gemacht werden wollen und in vielen Partnerschaften auch immer wieder neu ausgehandelt werden müssen.

Quelle: Dr. med. David Goecker, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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