Risikogebiete: Hier droht FSME

Infektionsgefahr in Europa
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Gibt es viele Zecken, steigt auch das Risiko der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Im Jahr 2017 haben sich 2550 Menschen in der EU damit infiziert, Deutschland ist mit 485 bestätigten FSME-Fällen ganz vorne mit dabei.

Tschechien und Deutschland vorn

Absoluter Spitzenreiter mit 677 bestätigten FSME-Fällen war im Jahr 2017 Tschechien. Auch die Nachbarländer dieser FSME-Hochburg meldeten hohe Erkrankungszahlen: Deutschland 485 Fälle, Polen 196 und Österreich 123. Zur Beurteilung des FSME-Risikos ist jedoch nicht nur die absolute Anzahl der Erkrankungen wichtig, sondern auch die Anzahl der Betroffenen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Hier liegt Litauen weit vorn: Bei 474 bestätigen FSME-Fällen errechnet sich eine FSME-Rate von 16,6 Erkrankten pro 100 000 Einwohnern.

FSME-Raten im Vergleich

Die FSME-Rate pro 100 000 Einwohnern hat die Europäische Seuchenbehörde ECDC nun für einige Länder berechnet. Dabei ist zu beachten, dass die FSME-Rate aufgrund hoher Einwohnerzahlen trotz der (unten in Klammern aufgeführten) bestätigten FSME-Fälle 0,0 betragen kann:

Mittelalte Männer am häufigsten betroffen

78% der in 2017 bestätigten Fälle wurden in der Zeit von Mai bis November gemeldet, wobei es deutliche Peaks im August und Oktober gab. Ein Drittel der Infizierten kam aus der Gruppe der 45 bis 64-Jährigen, Männer wurden etwas häufiger infiziert als Frauen.

Impfen schützt!

Die meisten der Betroffenen waren nicht geimpft, bei den wenigen Patienten, die eine Immunisierung erhalten hatten, lag diese im Durchschnitt 6,5 Jahre zurück. Aufgrund dieser Zahlen rät die Europäische Seuchenbehörde Einwohnern von Endemiegebieten und Reisenden dringend, sich ausreichend vor Zecken zu schützen. Auch eine Impfung ist zu erwägen und regelmäßig aufzufrischen. Aktuelle Informationen zum deutschen und europäischen FSME-Risiko finden Interessierte auf der Website des Robert Koch-Instituts.

Quelle: ECDC

Aktuelle Karte der deutschen Risikogebiete des Robert-Koch-Instituts.

Quelle: Dr. med. Sonja Kempinski
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