Hilft die Pille gegen Liebeskummer?

Was die Werbung verspricht
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Eine Pille gegen Liebeskummer – das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Angeblich ist die Wirkung sogar durch eine Studie belegt. Aber halten die Ergebnisse auch einer genaueren Prüfung stand?


Wirkstoff aus der afrikanischen Schwarzbohne


Liebeskummer tut weh – und trifft im Laufe eines Lebens wohl jeden Menschen. Das hat sich scheinbar auch ein Hersteller gedacht und versucht, eine Pille gegen die schmerzlichen Gefühle zu entwickeln. Grundlage für das Nahrungsergänzungsmittel ist die afrikanischen Schwarzbohne (Griffonia simplicifolia). Zu Nutze machen wollten sich die Hersteller die darin enthaltende Substanz 5-Hydroxytryptophan – abgekürzt 5-HTP.


Einsatz als Antidepressivum?


5-HTP ist eine Substanz, die auch im Kontext von Depressionen untersucht wurde. Die Substanz ist eine Vorstufe von Serotonin und kommt natürlicherweise im Gehirn vor. Serotonin wiederum ist ein wichtiger Botenstoff, der unter anderem Einfluss auf Emotionen hat. Viele Antidepressiva zielen deswegen darauf ab, die Wirkung von Serotonin im Gehirn zu verstärken.  
Studien zeigten aber schon in diesem Zusammenhang: Eine antidepressive Wirkung durch 5-HTP lässt sich nicht nachweisen.


Nur 15 Teilnehmende


Doch was hat es mit der Studie auf sich, die nun aktuell die Wirkung gegen Liebeskummer belegen soll? Ein Blick in die Veröffentlichung zeigt: An der Studie haben nur 15 Personen teilgenommen. Das ist eine viel zu kleine Gruppe, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern. Zudem wurde in der Studie nicht berücksichtigt, dass Liebeskummer mit der Zeit von alleine vergeht. Darüber hinaus hat das Studienteam gar nicht nach Kriterien für Liebeskummer gefragt, also zum Beispiel Trauer und Verzweiflung. Die Veröffentlichung erfüllt also keine wissenschaftlichen Standards.
Auch wenn eine Pille gegen Liebeskummer eine verlockende Vorstellung ist: Ein glaubhafter Wirknachweis steht aus. Wer es trotzdem versuchen möchte, sollte zudem wissen, dass die Einnahme von 5-HTP auch Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen kann.


Quellen: medizin-transparent.at

Quelle: Sara Steer
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